Stress

Wie überwinde ich Stress?

Fühlst du dich manchmal gestresst? Damit bist du nicht allein: Fast die Hälfte (45%) aller Kinder und Jugendlichen fühlen sich oft gestresst und bei 40% wird der Stress insbesondere durch die Schule ausgelöst.

Wenn ich überfordert bin

Doch warum fühlen wir uns eigentlich gestresst?

Stress-Erbe unserer Vorfahren

Ursprünglich war Stress eine gute Sache: Wenn unsere Vorfahren auf Jagd waren und plötzlich einem Säbelzahntiger begegnet sind, dann haben Stresshormone den Körper in Alarmbereitschaft versetzt.

Statt vor Angst zu erstarren und sich vom Säbelzahntiger zerfleischen zulassen, hat dieser Alarmzustand dazu geführt, dass unsere Vorfahren  ohne zu überlegen und mit voller Kraft – gekämpft haben oder geflohen sind.

Wann bist du einem Säbelzahntiger begegnet…? Richtig, heute gibt es keine Säbelzahntiger mehr, denn die Welt hat sich verändert.

Die Stressreaktion ist aber noch die gleiche und kann negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben.

Stress ist nicht gleich Stress

Man unterscheidet zwei Arten von Stress: positiver und negativer Stress.

  • Positiver Stress ist nicht schädlich und führt dazu, dass du produktiver und motivierter bist. Deine Leistung steigert sich, weil du dich besser konzentrieren kannst.

  • Negativer Stress hingegen ist ungesund und tritt bei belastenden Ereignissen auf und wenn du über einen längeren Zeitraum viel Stress hast.
Bist du überfordert und gestresst?

Stress ist subjektiv, also von Mensch zu Mensch unterschiedlich.

Manche Menschen sind vor Vorträgen gestresst, andere sehen sie als Herausforderung und sind motiviert. Was für dich stressig ist, muss für deine Mitschüler nicht stressig sein und umgekehrt. Umso wichtiger ist es, dass du auf dich und deinen Körper achtest, um frühzeitig die Notbremse zu ziehen, damit du dich nicht chronisch gestresst fühlst. Denn wenn du dich gestresst fühlst, schüttet dein Körper Stresshormone aus und ist in Alarmbereitschaft.

Deswegen kann chronischer Stress zu Müdigkeit, Erschöpfung, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Gereiztheit und Depressionen bis hin zu Burn-out führen.

10 Tipps gegen Stress

Tipps und Tricks gegen Stress, ganz einfach

Nun bekommst du Anregungen, wie du (negativen) Stress bewältigen kannst. Vielleicht ist etwas Passendes für dich dabei?

1. Sport

Wenn du Sport machst, werden die Stresshormone in deinem Körper abgebaut. Gleichzeitig kannst du dich von deinen stressigen Gedanken ablenken. Insofern solltest du nicht auf Sport verzichten, wenn du viel Stress hast.

2. Ablenkung

Nicht nur Sport hilft, dich von Stress abzulenken, sondern andere Hobbys eignen sich ebenfalls hervorragend, um auf andere Gedanken zu kommen. Triff dich auch in stressigen Phasen mit deinen Freund*innen. Vielleicht hilft es dir mit deinen Freund*innen über deinen Stress zu sprechen. Falls nicht, ist das auch gut; dann lenke dich einfach ab, indem du eine schöne Zeit hast.

3. Unterstützung

Je nachdem, warum du dich gestresst fühlst, können dich deine Freunde, Eltern oder andere vertraute Menschen unterstützen, mit dem Stress umzugehen. Falls du beispielsweise nicht so gute Noten hast, können dir deine Mitschüler erklären, was du in der Schule nicht verstanden hast. Falls du Stress mit deinen Freunden hast, kannst du deine Eltern fragen, was sie davon halten. Vielleicht verstehst du deine Freunde dadurch besser.

4. Schlafen

Ist es dir schon mal aufgefallen: Wenn du gestresst bist, fällt dir das Einschlafen abends schwerer, obwohl du die Erholung nötig hast. Das liegt an den Stresshormonen, die in deinem Körper umherschwirren. Umso wichtiger ist es, dass du dir immer genügend Zeit zum Schlafen nimmst.

Wenn du gestresst bist, versuche dich zu entspannen

5. Entspannungsübungen

Entspannungsübungen (zum Beispiel Autogenes Training oder Atemübungen) können dir helfen, dich in akuten Stresssituationen zu entspannen. Wenn du regelmäßig übst, kannst du vielleicht sogar Stress vermeiden.

Falls du dich das nächste Mal gestresst fühlst, achte mal auf deinen Atem: vermutlich ist er schneller und flacher als sonst. Versuche nun bewusst tief und langsam ein- und auszuatmen. Fühlst du dich entspannter?

6. Musik

Um dich zu entspannen und abzulenken, kannst du deine Lieblingsmusik hören. Bestimmt vergisst du dadurch deine stressigen Gedanken für eine Weile. Naturgeräusche, wie das Meeresrauschen, können ebenfalls entspannend sein.

7. Positive Gedanken

Wie bereits erwähnt, ist Stress subjektiv. Du kannst versuchen, Aufgaben oder Situationen, die dich stressen, nicht zu negativ zu sehen, sondern als Herausforderung. Das ist zwar nicht immer möglich, aber wenn doch, kann es dir helfen, negativen Stress in positiven umzuwandeln.

8. Gute Planung

Manche Phasen sind einfach stressig, zum Beispiel wenn viel in der Schule los ist oder andere Veranstaltungen anstehen. Wenn du vorher schon weißt, dass eine stressige Phase auf dich zukommt, kannst du dich mental darauf vorbereiten. Zudem kannst du vielleicht schon vorher Aufgaben erledigen, um den Stress ein wenig abzuschwächen.

Wie ich Stress reduzieren kann

9. Belohnung

Manchmal musst du so viele Aufgaben erledigen, dass du gar nicht weißt, womit du anfangen sollst. In so einem Fall ist es wichtig, dass du überhaupt anfängst und die Aufgaben nicht vor dir herschiebst, denn dann wird der Stress noch größer. Du kannst dich selbst belohnen, wenn du eine bestimmte Aufgabe erledigt hast, indem du zum Beispiel erst dann eine Stunde am Computer spielst.

10. Probleme lösen

Wenn etwas immer wieder (negativen) Stress in dir auslöst, dann gibt es vielleicht grundlegende Probleme, die du (mit Unterstützung) lösen kannst.

Falls du beispielsweise mit deinen Noten unzufrieden bist, kannst du zur Nachhilfe gehen. So kannst du Stress langfristig vermeiden. Jeder fühlt sich mal gestresst und das ist nicht schlimm, denn Stress ist nicht automatisch ungesund. Wenn du dich aber häufig gestresst fühlst, dann kann das negative Auswirkungen auf deine Gesundheit haben. Deswegen ist es wichtig, dass du lernst, mit Stress umzugehen. Wenn das alles nicht hilft, dann kannst du dich gerne an JugendNotmail wenden.

Hanewinkel, R., Hansen, J., Neumann, C. & Petersen, F. L. (2021). Präventionsradar. Erhebung Schuljahr 20/21. Kinder- und Jugendgesundheit in Schulen. Ergebnisbericht 2020/2021. Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord), Kiel.

Lohaus, A., Domsch, H. & Fridrici, M. (2007). Stressbewältigung für Kinder und Jugendliche. Springer Medizin Verlag, Heidelberg.

Bildquelle:
www.elements.envato.com

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