Ihr kennt das auch? Der Wecker klingelt am Morgen und ihr fühlt euch, als wärt ihr in der Nacht von einer Dampfwalze überfahren worden?
Am liebsten möchtet ihr weiterschlafen. Oder ihr sitzt in der Schule und könnt der Lehrerin nicht folgen, weil ihr so müde seid, dass ihr befürchtet, gleich vom Stuhl zu fallen? Wenn es bei einzelnen Tagen bleibt, ist das sicher kein Problem. Was aber, wenn ihr ständig müde seid?
Müdigkeit – Was ist das denn eigentlich?
Keine Panik – grundsätzlich ist Müdigkeit ein normaler Körperzustand, der Ruhebedarf, also den Wunsch nach Schlafen, signalisiert. Die Anzeichen der Müdigkeit treten normalerweise vor dem Schlaf auf.
Sie können aber auch unter ungünstigen schlafhygienischen Bedingungen, z.B. ein ungeeignetes Bett, sowie bei bestimmten gesundheitlichen Störungen auch als Tagesmüdigkeit auftreten.
Und der Schlaf, was ist das?
Der Schlaf ist ein Zustand des Gehirns, der ein bewusstes Wahrnehmen der Umwelt einschränkt. Gleichzeitig sind körperliche Aktivitäten auf ein Minimum reduziert. Der Schlaf stellt einen besonders intensiven Erholungszustand eines Organismus dar.
Wichtig ist Schlafen für dein zentrales Nervensystem, die Informationsautobahn deines Körpers. Schlaf ist notwendig, um die Funktionsfähigkeit des zentralen Nervensystems aufrechtzuerhalten.
Und wenn ich nicht genug schlafe?
Wenn du permanent nicht genug schläfst (Chronischer Schlafmangel), kann das die Art und Weise stören, wie dein Körper normalerweise Informationen sendet. Schlafentzug lässt dein Gehirn erschöpft zurück, so dass du nicht mehr „gut denken kannst“.
Bei Schlafmangel wird es auch schwieriger, dich zu konzentrieren oder neue Dinge zu lernen.
Du fühlst dich müde, obwohl du genug schläfst?
Wie Forscher*innen herausgefunden haben, gibt es das tatsächlich und könnte an folgenden Dingen liegen, die aber auch oft schnell behoben werden können.
4 Tipps wie du wieder energiegeladener wirst:
1. Dir fehlt Sauerstoff – versuch‘ es mal mit mehr Bewegung. 🏃♀️
2. Dir fehlt genug Flüssigkeit – trinke öfter mal ein Glas Wasser!
3. Du bewegst dich nicht genug – treibe Sport! Es muss ja nicht gleich ein Marathon sein 🙂
4. Dein Körper wehrt sich z.B. gegen Krankheitskeime – nimm‘ Vitamine zu dir (z.B. Früchte und Gemüse), um dir zu helfen!
Und dann ist da noch die Pubertät…
Es gibt einen Lebensabschnitt, in der die meisten von uns Menschen besonders müde sind. Das ist die Zeit der Adoleszenz oder auch Pubertät genannt.
Woran liegt das?
Mit dem Eintritt in die Pubertät beginnt ein Umbau von Gehirn und Körper, der kraftraubend ist. Kein Wunder, wenn ihr euch da mit dem Lernen schwertut und tagsüber nicht vom Sofa runterkommt.
Die Schule nimmt auf diese Veränderungen leider kaum Rücksicht, um so wichtiger ist es, dass du immer mal wieder Kraft tankst und auf dich achtest, indem du zeitig zu Bett gehst, dich gesund ernährst und auch Sport treibst (siehe Tipps oben).
Psychische Gründe für Müdigkeit
Manchmal hat Müdigkeit körperliche Gründe, wie oben erklärt. Es können aber auch psychische Gründe sein, die zu Müdigkeit führen. Depressionen und Angststörungen gehen oft mit belastender Müdigkeit einher, ebenso Suchtprobleme.
Außerdem:
- Burnout
- psychische Erkrankungen
- Nervenerkrankungen
Hast du schlechte Gewohnheiten 👀?
Du hast es dir vielleicht schon gedacht: Neben dem Schlafmangel, schlechter Schlafhygiene und psychischen Faktoren, und natürlich der Pubertät als Umbruch, sind es oft auch schlechte Gewohnheiten, die einen einfach schlaff machen.
Hierzu zählen:
- der Konsum von Alkohol, Tabak oder Drogen
- zu hoher Medienkonsum wie z.B. Fernsehen oder Videospiele
- fettes Essen
- Mangelernährung
- Arbeitsbedingungen
- Giftstoffe
- Nebenwirkungen von Medikamenten
- Vitaminmangel
Um es nicht unerwähnt zu lassen…. können Übergewicht, Flüssigkeitsmangel, Schilddrüsenunterfunktion, der Hormonhaushalt generell und Schlafapnoe weitere Gründe für Müdigkeit sein.
Was könntest du tun, wenn du oft müde bist?
Wie erklärt, ist Müdigkeit zunächst einmal was ganz Normales und ein Zeichen deines Körpers, dass es gut wäre zu schlafen.
Generell könntest du Folgendes bei dir überprüfen:
- Hast du ausreichenden Schlaf in einem geeigneten Bett (Stichwort: Schlafhygiene)?
- Bewegst du dich ausreichend?
- Bist du viel an der frischen Luft?
- Ernährst du dich ausgewogen?
- Vermeidest du körperunverträgliche Stoffe wie Drogen, Alkohol etc.
Was aber, wenn die Müdigkeit bleibt?
Dann könntest du eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen, um abklären zu lassen, ob alles ok mit dir ist.
Falls du aus irgendeinem Grund unter Dauerstress leidest und dir irgendetwas den “Schlaf raubt“, ist es auch da wichtig, dass du dir Hilfe holst, wenn du es nicht alleine schaffst, den Stress zu regulieren bzw. dich dauerhaft zu beruhigen. Hilfreich könnte hier ein Gespräch mit der Vertrauenslehrerin oder dem Schulpsychologen sein.
Du kannst dich auch hier bei JugendNotmail melden, wir helfen dir gerne weiter 🙂