Was bedeutet Freundschaft?
„Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.“ (Wilhelm v. Humboldt)
Das zeigt auch eine Befragung in Deutschland. Eventuell ist Dir auch schon aufgefallen, dass Dir Freunde und Familie während der Corona-Pandemie wichtiger geworden sind. Wusstest Du, dass Du dabei zu den 37% zählst, die Freunde und Familie während der Pandemie als wichtig empfinden? 26% haben angegeben aktuell zwei beste Freunde zu haben und 9% sagen, dass sie gar keine Freunde haben.
Manchmal machen sich Freundschaften gar nicht so leicht bemerkbar. Fallen Dir gerade beim Lesen Menschen ein, die Du als Deine Freunde bezeichnen würdest und hast Du eine Vorstellung, was Freundschaft für Dich bedeutet?
Was ist Freundschaft?
Wenn Du Freundschaften aus den Augen eines Kindes betrachtest, bedeutet es erst einmal Vieles mit Freunden zu erleben und Dinge zu tun, die Euch Spaß machen.
Vielleicht fallen Dir auch gerade selbst Sachen ein, die Dir an Freundschaften wichtig sind, wie zum Beispiel:
- Sympathie füreinander
- gemeinsame Interessen oder Hobbys
- gegenseitiges Vertrauen
- immer ein offenes Ohr füreinander haben
- Du kannst auf ihre Unterstützung bauen
- sie helfen Dir, wenn Du Hilfe brauchst
- gegenseitige Bedürfnisse wertschätzen
Freund*innen sind wichtig, denn bei ihnen kannst Du so sein, wie Du bist und sie können bei Dir so sein, wie sie sind.
Welche Arten von Freundschaften gibt es?
Kennst Du das, wenn Du mit manchen Menschen nicht harmonierst oder Euer Vibe einfach nicht übereinstimmt? Diese Person zählt dann wohl zu Deinen flüchtigen Bekanntschaften.
Flüchtige Freundschaften oder Bekanntschaften:
- Oberflächliche Gespräche
- Ihr fühlt Euch nicht verstanden
- Du kannst der Person nicht alles anvertrauen
- Nach einem Streit geht ihr unterschiedliche Wege
Hast Du eine Freundin oder einen Freund, welche Du schon Dein Leben lang kennst?
Enge und langjährige Freundschaften:
- Ihr teilt Eure Gedanken, Gefühle und Emotionen miteinander
- Ihr seid auf einer Wellenlänge (oder ‚vibed‘ miteinander)
- Ihr fühlt Euch verstanden und akzeptiert
Vielleicht bezeichnest Du die Person auch schon als Deine beste Freundin oder Deinen besten Freund.
Unterschiede zwischen digitalen und nicht-digitalen Freundschaften
Hast Du bereits ein Handy und vielleicht auch schon Freundschaften nur online über Onlinespiele oder Soziale Medien geschlossen, ohne euch getroffen zu haben? Vielleicht kennst Du bereits ein paar Unterschiede, die nicht-digitale oder digitale Freundschaften mit sich bringen, da Du dort schon eigene Erfahrungen hattest.
Nicht-digitale Freundschaften:
- Nähe zu Deinen Freund*innen: Da ihr nicht weit voneinander entfernt seid oder Euch bspw. in der Schule täglich seht, fällt es leichter Euch gegenseitig nahe zu sein.
- Unternehmungen: Auch könnt ihr zusammen spontan ins Kino, eine heiße Schokolade trinken gehen oder andere Sachen unternehmen, die Euch Freude bereiten.
Digitale Freundschaften:
- Nähe durch Schreiben: Ihr könnt Euch Nachrichten über WhatsApp oder andere soziale Medien schicken. Außerdem sorgen TikToks oder Memes für einen lustigen Moment trotz Entfernung.
- Verabredungen auf Discord oder andere soziale Medien: Anstelle sich spontan zum Kino zu verabreden, könnt ihr Euch für einen Film- oder online Spielabend auf einer Plattform treffen und so gemeinsam Zeit verbringen.
Sei Dir bei digitalen Freundschaften sicher, dass die Person hinter dem Username wirklich vertrauensvoll ist.
Beide Freundschaftsarten haben ihre positiven und negativen Eigenschaften. Natürlich kannst Du Deine nicht-digitalen Freundschaften auch online weiterführen und ihr vertieft dort Eure Beziehung zueinander, da ihr mehr im Austausch seid.
Gehört Streit zu einer Freundschaft dazu?
Hast Du Dich schon mal mit Deinen Freund*innen gestritten? Warum streitet ihr und was macht ihr, damit der Streit aufhört?
Ein Streit kann durch vieles ausgelöst werden:
- Ihr habt unterschiedliche Meinungen
- Eure Bedürfnisse sind verschieden
- Ihr fühlt Euch nicht verstanden, verraten oder hintergangen.
Wusstest Du, dass es unterschiedlich wahrgenommen wird, ob ein Streit zur Freundschaft dazugehört oder nicht? Für manche ist Streit ein wichtiger Bestandteil der Freundschaft. Aber es gibt auch Freundschaften, wo wenig gestritten wird. Die meisten Freundschaften bestehen trotz Streitigkeiten weiter.
Was Streit nicht ist…
- Mobbing
- bewusstes Ausgrenzen
- Diskriminierungen
- Hate-Speech oder Hassrede.
Wenn Du dazu mehr lesen möchtest oder sogar selbst Mobbing oder Ausgrenzung erfährst, wende Dich an JugendNotmail oder erfahre mehr darüber hier.
3 Tipps für langanhaltende Freundschaften
1. Kommunikation: Redet viel miteinander, denn nur so wissen Du und Deine Freunde, was in Euch vorgeht.
2. Akzeptanz und Vertrauen: Gegenseitige Akzeptanz und Vertrauen sind sehr wichtig in einer Freundschaft, denn nur so kannst Du Dich fallen und von Deinen Freund*innen auffangen lassen.
3. Unternehmungen: Gemeinsame Unternehmungen stärken Eure Beziehung zueinander.
Was sind Freund*innen jetzt nochmal?!
Freund*innen sind wichtige Wegbegleiter*innen. Durch sie fühlst Du Dich verstanden und Du hast immer jemandem, der oder die ein offenes Ohr für Dich hat und Dir unterstützend zur Seite steht. Ob online oder offline unternehmt ihr gemeinsame Dinge, die Euch Freude bereiten. Unter Freund*innen kannst Du ganz Du selbst sein und musst Dich nicht verstellen, um ihnen zu gefallen.
Wenn es vorkommt, dass Dich Deine Freundschaft traurig oder unzufrieden macht und Du keinen Ausweg mehr weißt, dann wende Dich an JugendNotmail. Hier suchen erfahrene Beraterinnen und Berater mit Dir nach einer Lösung.