Hast du schon mal von sozialer Ausgrenzung (Exklusion) gehört? Das ist eine Situation, in der Menschen das Gefühl haben, nicht dazu zu gehören oder an bestimmten Aktivitäten nicht teilnehmen zu dürfen. Stell dir vor, du beginnst einen neuen Sport in der Schule, wirst aber nie in die Mannschaft aufgenommen. Oder du merkst, dass einige deiner Mitschüler:innen eine WhatsApp-Gruppe erstellt haben und dich nicht hinzufügen – das tut weh, oder? Solche Erfahrungen können sehr verletzend sein und das Selbstwertgefühl negativ beeinflussen.
Soziale Exklusion kann aus den unterschiedlichsten Gründen entstehen und zeigt sich auf vielfältige Weise.
Hier sind ein paar Beispiele:
- Du wirst von deinen Freunden ausgeschlossen, weil sie dich als anders wahrnehmen. Das kann zum Beispiel an deinem Aussehen liegen, aber auch an deinen Interessen oder Verhaltensweisen, die nicht mit der Gruppe harmonieren. Vielleicht hast du Hobbys, die sie nicht teilen, oder du drückst dich auf eine Weise aus, die ihnen nicht gefällt.
- Andere werden aufgrund ihrer Hautfarbe, sexuellen Orientierung, ihres Geschlechts oder Religionszugehörigkeit diskriminiert, indem sie beispielsweise keine Wohnung oder keinen Job bekommen, obwohl sie gut qualifiziert sind.
- Auch Menschen mit niedrigen Einkommen oder die von Armut betroffen sind, können in vielen Lebensbereichen ausgeschlossen werden. Zum Beispiel haben sie schlechtere Bildungsbedingungen und weniger Möglichkeiten an kulturellen Aktivitäten teilzunehmen.
- Menschen mit Behinderung erleben regelmäßig Diskriminierung und Einschränkungen ihrer sozialen Teilhabe. Oft fehlt es an barrierefreien Zugängen an öffentlichen Plätzen.
Dazuzugehören ist ein grundlegendes menschliches Bedürfnis, weil wir von Natur aus soziale Wesen sind. Wenn wir jedoch Ausgrenzung erleben, kann das Tiefen emotionalen Schmerz verursachen. Es ist weder fair noch einfach, wenn man das Gefühl hat, ausgeschlossen zu werden – egal, ob man aktiv ignoriert wird oder glaubt nicht gehört zu werden. Für viele Kinder und Jugendliche, die von sozialer Ausgrenzung betroffen sind, erleben so viel Stress, dass es ernsthafte Folgen für ihre mentale und physische Gesundheit haben kann.
Folgen sozialer Ausgrenzung (Exklusion):
- Psychische Gesundheit: Soziale Ausgrenzung kann zu Depressionen, Angststörungen, geringem Selbstwertgefühl und sogar zu Suizidgedanken führen.
- Physische Gesundheit: Auch der Körper leidet durch dieses Stressempfinden. Beispielsweise können Schlafstörungen, Herz-Kreislauf-Probleme, Appetitveränderungen oder Kopf- und Magenbeschwerden auftreten.
- Schulische Leistung: Jugendliche, die sich ausgegrenzt fühlen, haben oft Schwierigkeiten, sich in der Schule zu konzentrieren, und ihre Leistungen können darunter leiden.
- Soziale Isolation: Ausgegrenzte Jugendliche ziehen sich möglicherweise immer weiter zurück und haben Schwierigkeiten, soziale Bindungen einzugehen oder aufrechtzuerhalten.
- Perspektivlosigkeit: Durch die wahrgenommene Perspektivlosigkeit kann die Gefahr bestehen, dass sich betroffene Personen/ Gruppen von der Gesellschaft isolieren, sich politisch radikalisieren oder soziale Spannungen entstehen.
Aber es gibt auch Möglichkeiten, wie man sich gegen soziale Exklusion wehren kann:
- Sprich mit jemandem, dem du vertraust, wie einem Elternteil, einer Lehrperson oder einer guten Freund:in. Sie können dir helfen, Lösungen zu finden und dich in schwierigen Situationen unterstützen.
- Informiere dich über deine Rechte und lerne, wie du dich gegen Diskriminierung wehren kannst. Es ist wichtig, zu wissen, was dir zusteht und wie du dich schützen kannst.
- Suche nach Unterstützung bei Organisationen, die sich gegen Diskriminierung einsetzen, wie zum Beispiel Jugendnotmail. Diese Organisationen bieten Hilfe und Ressourcen, die dir weiterhelfen können.
- Mach dir bewusst, dass du nicht allein bist – viele Menschen haben ähnliche Erfahrungen gemacht und stehen dir zur Seite.
- Setze ein Zeichen der Solidarität mit anderen, die ebenfalls ausgeschlossen werden, und zeige, dass du für Vielfalt und Toleranz eintrittst. Gemeinsam können wir eine positive Veränderung bewirken!
Soziale Exklusion ist leider immer noch ein großes Problem in unserer Gesellschaft. Aber wir können alle dazu beitragen, dass es besser wird, indem wir uns für Gleichberechtigung einsetzen. Denn jeder von uns ist einzigartig und hat etwas Besonderes zu bieten.
Es gibt viele Wege, wie wir alle dazu beitragen können, die Situation zu verbessern, indem wir uns für Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung einsetzen:
- Du kannst deine Freund:innen darauf aufmerksam machen, wenn sie jemanden ausgrenzen oder diskriminieren. Es ist wichtig, in solchen Momenten Mut zu zeigen und für Fairness einzutreten.
- Sprich mit anderen über die Bedeutung von Vielfalt und Toleranz – das schafft Bewusstsein und regt zum Nachdenken an.
- Mach bei Aktionen mit, die sich gegen Diskriminierung einsetzen, wie zum Beispiel bei Demonstrationen oder Spendenläufen. Dein Engagement kann einen großen Unterschied machen!
- Bleib offen und tolerant, indem du dich über verschiedene Kulturen und Lebensweisen informierst. So erweiterst du deinen Horizont und förderst ein besseres Verständnis füreinander.
- Behandle andere freundlich und respektvoll und akzeptiere sie genau so, wie sie sind. Jeder Mensch hat seine eigenen Stärken, Schwächen und einzigartigen Eigenschaften, die ihn besonders machen.
Es ist entscheidend, dass wir alle zusammenhalten und aktiv gegen soziale Exklusion eintreten. Jeder Einzelne von uns hat die Möglichkeit, einen positiven Unterschied zu bewirken und dazu beizutragen, dass unsere Gesellschaft inklusiver und toleranter wird.