Thema: Weltschmerz

Guide Details

ANSPRECHPARTNER:IN

Ralf Palik

LESEDAUER

5-10 Minuten

RUBRIK

Emotionen

Was ist Weltschmerz und wie fühlt er sich an? 

Fühlst du dich manchmal durch “Bad-News”, die Probleme der Welt und Umweltkatastrophen hilflos und niedergeschlagen? Du fragst dich, was soll denn im Leben noch Sinn machen?   

Das, was du empfindest, könnte möglicherweise der Weltschmerz sein. Bei Weltschmerz handelt es sich um unangenehme Gefühle, wie: 

  • Hilflosigkeit  
  • Unzulänglichkeit 
  • Ärger und Wut 
  • Ungerechtigkeit  
  • Trauer  
  • Angst 

Diese Gefühle stehen im Zusammenhang mit der aktuellen Weltsituation, beispielweise mit den Sorgen bezüglich:  

  • Klimawandel 
  • Krieg  
  • Terrorismus  
  • Tierleiden und Artensterben  
  • Armut  
  • Naturkatastrophen  
  • … 

Das sind sehr unangenehme Gefühle und dazu kommt auch noch, dass du oft nicht viel an der Situation ändern kannst, auch wenn du es sehr gerne tun würdest. Auf der anderen Seite ist es mega stark von dir, dass du dich für diese wichtigen Themen interessierst. 

Es geht also nicht darum, sich gar nicht mit “Bad-News” auseinanderzusetzen, sondern eher, mit diesen Informationen bewusster und achtsamer umzugehen. 

Wie kannst du Informationen bewusster und achtsamer konsumieren? 

Diese 7 Tipps, könnten dir dabei helfen, ein Gleichgewicht zwischen “informiert sein” und trotzdem “gut gelaunt sein” zu finden: 

  

1. Keine “Bad-News” schon früh morgens oder vor dem Schlafen gehen 

  • Vermeide ganz bewusst die Informationsquellen, zum Beispiel Instagram, Nachrichten im Fernseher oder Radio, Artikel & Videos im Internet. 
  • Starte und beende dafür lieber den Tag mit positiven Dingen – zum Beispiel mit guter Musik, leckerem Essen, lustigen Videos, Filmeabend oder Sport. 

2. Überprüfe deine Informationsquellen 

  • Im Internet gibt es viele “Fake-News”, schaue also, wer den Artikel geschrieben hat und ob es eine vertrauensvolle Quelle oder Journalist*in ist. 
  • Nutze soziale Medien wie TikTok, Instagram, YouTube & Co. am besten nicht als einzige Informationsquelle
  • Schaue in offizielle Zeitschriften im Internet, Mediatheken oder Nachrichten

3. Reguliere bewusst deinen “News-Feed” 

  • Checke, wem du in den sozialen Medien überhaupt folgst und ob es dir guttut. 
  • Du kannst auch dein Instagram & Co. zu einem “Bad-News”-freien Ort machen, indem du alles, was dir nicht guttut, blockierst und was dir wiederum ein Lächeln auf’s Gesicht zaubert, abonnierst 🙂 

4. Setze dir ein Zeitlimit für den Informationskonsum vor 

  • Sehr schnell kannst du in den ganzen Informationen das Zeitgefühl verlieren und dich in diese schlechten Nachrichten zu sehr reinsteigern. 
  • Nutze deshalb eine Stoppuhr und gebe dir zum Beispiel 15 Minuten für den Informationskonsum.

5. Lege fest, wann du über diese Themen nicht sprichst   

  • Lege also “Bad-News”-freie Zeiten fest, zum Beispiel wenn du mit deinen Freunden unterwegs bist, am Frühstücktisch sitzt oder im Sportkurs bist…  

6. Spreche über die Nachrichten  

  • Wenn dich etwas beunruhigt, spreche darüber mit einer erwachsenen Person, der du vertraust und frage beispielsweise nach ihrer Meinung dazu. Angst oder Sorge entsteht oft aus Unbekanntem. Wenn du dich informierst, wird das Thema greifbarer und du kannst auch sehen, dass es für diese Situationen Lösungen geben kann.  

7. Achte auf deine Bedürfnisse 

Erst wenn du genügend Kraft und Energie hast, kannst du dich für die wichtigen Themen einsetzen.  

Frage dich: 

  • Was gibt dir Kraft? Was tut dir gut?   
  • Hast du genügend Schlaf? Genügend Ernährung? Genügend Gesellschaft und Spaß? Genügend Bewegung? 
  • Was kannst du jetzt im Moment für dich tun? – Zum Beispiel dir dein Lieblingsgetränk machen oder deine Lieblingsmusik hören… 

Was kannst du gegen Hilflosigkeit tun? 

Leider gibt es keine allgemeine Lösung, die alle Probleme der Welt lösen könnte oder deinen Ärger oder deine Traurigkeit verschwinden lassen würde. Du kannst jedoch schauen, wie du mit der ganzen Situation umgehen kannst. Es gibt kein Richtig oder Falsch, jeder Mensch braucht etwas anderes und jede Situation kann auch etwas anderes erfordern. 

Schaue also auch von Situation zu Situation genau hin, was du eigentlich brauchst. 

Manche wollen sich aktiv beteiligen, manchen hilft es, die Ruhe zu bewahren und mit Entspannungsübungen die Krise bewältigen. Das bedeutet aber nicht, dass es dir gleichgültig ist, was auf der Welt passiert. DU darfst das tun, was sich für dich richtig anfühlt! Was brauchst du also im Moment? 

Schaue dir gerne auch die folgende Liste an: 

Ideen für “aktiv sein”: 

  • Mitglied eines Vereins werden  
  • Aktiv bei offiziellen Demos mitwirken 
  • Petitionen unterschreiben  
  • Spenden 
  • Hilfreiche Projekte auf die Beine stellen (z.B. in der Schule, Ausbildung, in deinem Bezirk) 
  • sich ehrenamtlich engagieren 
  • sich mit Gleichgesinnten austauschen 
  • Alles, was dich gut fühlen lässt :)  
  • Gefühle aufschreiben z.B. als Tagebucheintrag, Gedicht, Songtext…. 

Ideen für “Ruhe bewahren”: 

  • Entspannungsübungen ausprobieren – z.B. Guided Meditation, Autogenes Training, Progressive Muskelrelaxation  
  • sich mit einem Hobby ablenken  
  • das schöne Wetter genießen – z.B. einen Spaziergang machen oder sich in die Sonne setzen  
  • sich bewusst für einen Entspannungstag oder -stunden entscheiden – ganz ohne Vorwürfe, einfach nichts Produktives oder Sinnvolles tun 
  • Dankbarkeitstagebuch führen 
  • mache eine Detox-Woche oder ein paar Detox-Tage, an denen du gar keine Nachrichten konsumierst 
  • Alles, was dich gut fühlen lässt 🙂 

Spricht dich etwas davon an oder hast du eine andere Idee, die dich begeistert? Dann schaue, wie du dies in den nächsten Tagen oder Wochen angehen könntest. Es reicht völlig, wenn du dich erstmal nur auf eine der Ideen konzertierst. 

Und wenn du gar nicht klarkommen solltest, dann gibt es immer noch uns – melde dich jederzeit bei unseren Beratern und Beraterinnen auf JugendNotmail! 

Quellen:

Bildquelle:

Inhalt

Inhalt

Unser Guide zu „Weltschmerz“ hilft dir, die belastenden Gefühle angesichts globaler Krisen zu verstehen und gibt dir praktische Tipps, wie du achtsamer mit Informationen umgehen und wieder mehr Positives in dein Leben bringen kannst. Finde heraus, wie du trotz der schwierigen Nachrichten das Gleichgewicht zwischen informiert sein und emotionalem Wohlbefinden bewahren kannst.

Beliebte Artikel

Erste Hilfe für die Seele

Wie sorge ich gut für andere?  Viele von uns haben bereits einen Erste-Hilfe-Kurs in ihrem Leben absolviert.  Wenn jemand eine Verletzung am Körper erleidet, wissen wir, was zu tun ist,

Weiterlesen »

Angst

Warum haben die anderen keine Angst?  Du hast vor etwas bestimmten Angst und das entmutigt dich manchmal? Hast du das Gefühl, dass alle anderen um dich herum nie solche Gefühle

Weiterlesen »

Beratungsstellen

Wo kann ich hin, wenn ich Hilfe benötige?  Wer kann mich beraten? Es kann verschiedene Situationen geben, in denen du erstmal nicht mit jemand Vertrauten über deine Probleme sprechen möchtest,

Weiterlesen »